Mittels Femto-LASIK können über 94% aller Fehlsichtigkeiten korrigiert werden:
Bei der Femto-LASIK ersetzt der Femtosekundenlaser das Mikrokeratom und ermöglicht eine Behandlung komplett ohne den Einsatz mechanischer Geräte. Synonym für Femto-LASIK werden auch die Begriffe "Laser-LASIK" oder "sanfte LASIK" verwendet.
Im Vergleich zur traditionellen Mikrokeratom-LASIK erlaubt der Femtosekundenlaser die berührungsfreie Präparation eines individuell gestalteten Hornhaut-Flaps mit verbesserter Wundheilung und einer höheren biomechanischen Stabilität.
Das bereits bei der traditionellen LASIK geringe Risiko kann durch Einsatz des Femtosekundenlaser weiter gesenkt werden: Mit dem Femtosekundenlaser können Schnittfehler komplett vermieden werden; da keine Keime eingeschleppt werden, sind Infektionen nach einem Laserschnitt nahezu ausgeschlossen. Auch Epitheleinwachsungen werden praktisch nicht mehr beobachtet.
Die Femto-LASIK wird ambulant durchgeführt, zur Betäubung sind lediglich Augentropfen erforderlich. In der Regel werden beide Augen direkt nacheinander an einem Tag operiert.
Der Eingriff läuft in drei Schritten ab:
Zunächst wird ein Kontaktglas auf das Auge gesetzt, über das die Laserstrahlen computergesteuert ca. 0,1 mm tief in der Hornhaut gebündelt werden.
Der Operateur kann für jeden Patienten alle Parameter des Hornhautschnitts wie Dicke, Größe, Ausrichtung und Scharnier der Lamelle individuell festlegen.
Durch tausende, Reihe um Reihe nebeneinander liegende Laserpulse entsteht in wenigen Sekunden eine ca. 9 mm durchmessende Hornhautlamelle mit einem sauberen Schnittbett und glatten Rand. Während bei Mikrokeratomen Schwankungen der Lamellendicke von 50 µm die Regel sind, erzeugt der Femtosekundenlaser eine völlig homogene Lamelle mit einer Toleranz von lediglich 5 µm.
Über das Operationsmikroskop und einen Monitor kann der Operateur den Fortschritt des Laserschnittes exakt mitverfolgen. Ist die vordere Hornhautlamelle komplett präpariert, wird der Fixationsring entfernt und der Hornhautdeckel mit einem feinen Instrument aufgeklappt.
Zum Abschluss wird die vordere Hornhautlamelle wieder zurückgeklappt. Sie saugt sich von selbst an und verschließt wie ein körpereigenes Pflaster die Hornhaut.
In den ersten Stunden nach der Operationtränt und reibt das Auge etwas und das Sehen ist noch verschwommen. Bereits wenige Stunden nach der Femto-LASIK wird bereits ein gutes Sehvermögen ohne Beschwerden erreicht.
Die Femto-LASIK wird zur Korrektur der Kurzsichtigkeit bis ca. -8 dpt, des Astigmatismus bis ca. 5 dpt und der Weitsichtigkeit bis ca. +3 dpt angewandt.
Neben der Höhe der Fehlsichtigkeit sind auch der Durchmesser der Pupille bei Dunkelheit sowie die Dicke der Hornhaut und weitere Parameter von Bedeutung. Diese Parameter werden anlässlich der Erstuntersuchung bestimmt.
Je geringer die Fehlsichtigkeit, desto genauer das Ergebnis der Operation.
Kurzsichtigkeit (Myopie) bis ca. -5 dpt vor, ist nach der LASIK-Operation meist keine Fernbrille mehr erforderlich. Sollte in wenigen Fällen die Kurzsichtigkeit nicht vollständig korrigiert sein, so ist jederzeit eine Nachoperation (Re-LASIK) möglich.
Bei höherer Kurzsichtigkeit nimmt die Genauigkeit der LASIK ab, d.h. eine Restfehlsichtigkeit wird wahrscheinlicher. Darüber hinaus kommt es zu einer gewissen Verschlechterung des Sehvermögens bei Dämmerung und Nacht. Ob diese Nebenwirkungen auftreten und wie stark sie ausgeprägt sind hängt außerdem von der Dicke der Hornhaut, vom Durchmesser der Pupille im Dunklen und von der Höhe der Kurzsichtigkeit ab. Im Rahmen der individuellen Beratung wird der Operateur Ihr persönliches Risiko mit Ihnen besprechen. Bei Kurzsichtigkeit über -8 dpt werden die Nebenwirkungen bei Dämmerung und Nacht in der Regel so stark, dass wir andere Behandlungsmethoden, wie z.B. phake Linsen, empfehlen.
Bei der Behandlung der Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist die Genauigkeit geringer als bei der Kurzsichtigkeit. Bis ca. +3 dpt wird nach LASIK normalerweise keine Beinträchtigung des Sehvermögens beobachtet und in den meisten Fällen ist eine Fernbrille nicht mehr erforderlich. Wie bei Kurzsichtigkeit ist bei Bedarf jederzeit eine Nachoperation möglich.
Ebenfalls behandelbar ist die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus), die nur selten isoliert auftritt und zusammen mit der Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit behandelt wird.
Für eine Femto-LASIK ungeeignet sind Patienten mit chronisch fortschreitenden Hornhauterkrankungen, grauem Star (Katarakt), grünem Star (Glaukom) und gewissen Netzhauterkrankungen. Patienten, deren Fehlsichtigkeit noch nicht stabil ist (unter dem 18. Lebensjahr), wird ebenfalls von einer Operation abgeraten.
Die Femto-LASIK ist ein wissenschaftlich anerkanntes und sehr sicheres Operationsverfahren. Komplikationen treten bei einem erfahrenen Operateur bei weit weniger als 1% der Fälle auf.
Bitte beachten Sie:
Selbst bei optimalem Erfolg (= keine Fernbrille) tritt wie bei jedem Normalsichtigen ab ca. dem 45. Lebensjahr die Alterssichtigkeit ein, es wird eine Lesebrille benötigt, um in der Nähe scharf zu sehen.
Folgende Probleme können im Rahmen der Femto-LASIK-Operation auftreten:
Nach der Operation kommt es regelmäßig zu einer leichten Überkorrektur, die die Heilungsvorgänge des Körpers ausgleichen soll. Dies bedeutet, dass Kurzsichtige in den ersten Wochen nach der LASIK Probleme beim Lesen haben können und ab ca. dem 40. Lebensjahr zumindest vorübergehend eine Lesebrille benötigen. Nach LASIK bei Weitsichtigkeit ergibt sich in den ersten Tagen bis Wochen eine leichte Kurzsichtigkeit, die unter Umständen vorübergehend mit einer Fernbrille ausgeglichen werden muß.
Mögliche Nebenwirkungen umfassen auch eine teilweise Rückbildung des Operationserfolges (Regression) innerhalb der ersten Wochen nach dem Eingriff. Im Falle einer unzureichenden Korrektur kann eine Nachbehandlung (Re-LASIK) erfolgen.
Eine Verschlechterung des Sehvermögens bei Dämmerung und Nacht mit Wahrnehmung von Halos und Schattenbildern kann bei Patienten mit weiter Pupille, Kurzsichtigkeit über - 5 Dioptrien oder bei Weitsichtigkeit auftreten. Seit Einsatz des Femtosekundenlaser bzw. der Wellenfront-Analyse konnten diese Blendeffekte jedoch gemindert und das Sehvermögen in der Dämmerung verbessert werden.
Des weiteren kommt es häufig vorübergehend zu einer vermehrten Trockenheit der Augen. Diese äußert sich in leichtem bis mäßigem Fremdkörpergefühl und verursacht Schwankungen der Sehschärfe. Eine Behandlung mit Augentropfen, sogenannten "künstlichen Tränen" kann Linderung schaffen.
In seltenen Fällen kann in den ersten Tagen nach der LASIK z.B. durch Reiben des Auges zu einer Verschiebung des Hornhautdeckelchens kommen, die eine erneute Operation erforderlich macht.
Zarte Fältelungen des "Deckels" und mikroskopische Linienbildungen an seiner Innenseite stellen sehr seltene Nebenwirkungen der frühen Wundheilung dar. Sie können in der Regel durch eine Nachbehandlung des Deckelchens wieder beseitigt werden.
Extrem seltene Nebenwirkungen sind schließlich eine Verschiebung der Behandlungszone im Bezug zur Pupillenmitte (Dezentrierung) mit Wahrnehmung von Doppelkonturen, eine sterile Entzündungsreaktionen im Rahmen der Wundheilung, Narbenbildung oder Vorwölbung der Hornhaut (Keratektasie). In Ausnahmefällen ist zur Behandlung dieser Komplikationen eine Hornhauttransplantation erforderlich.
Komplikationen sind sehr selten und fast immer gut behandelbar.
Nur in extremen Ausnahmefällen kann es zu einer bleibenden Sehverschlechterung kommen.
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Augenarzt. Er wird sich die Zeit nehmen, Sie zu beraten und zu informieren.