Das Einsetzen der Kunstlinse ist ein ambulanter Eingriff, zur Betäubung sind zumeist lediglich Augentropfen erforderlich. Die folgenden Abbildungen illustrieren den Operationsablauf, der sich - je nach verwendetem Linsentyp - etwas unterscheidet.
Beide Augen werden an zwei aufeinander folgenden Tagen operiert.
Nach dem Eingriff wird das operierte Auge verbunden, das Sehvermögen ist bereits am nächsten Tag gut. Die endgültige Stabilität wird aber erst nach ca. 8 - 12 Wochen erreicht. Kontrolluntersuchungen finden am Tag nach der Operation sowie 3-5 Tage und 1-2 Wochen später statt. Die Abschlusskontrolle erfolgt in der Regel nach ca. 8 Wochen.
Die Kunstlinsenimplantation zeichnet sich durch das hohe Potential ihrer genauen Vorhersagbarkeit, die Reproduzierbarkeit des operativen Erfolges und die Reversibilität des Eingriffes aus. Zur Sicherheit des Verfahrens trägt bei, dass die intraokulare Anatomie des Auges nicht verändert wird.
Bitte beachten Sie: dass Sie erst nach der Operation beider Augen wieder arbeitsfähig sind und Auto fahren dürfen. Sie können die Zeit zwischen der Operation beider Augen weder mit Kontaktlinsen (sie dürfen nicht getragen werden) noch mit einer Brille (sie kann den Unterschied der Augen nicht ausgleichen) überbrücken.
Kunstlinsen werden vor allem bei hoher und extremer Kurzsichtigkeit (ab ca. -6 dpt) und bei hoher und extremer Weitsichtigkeit (ab ca. +3 dpt) angewandt.
Bei jüngeren Patienten, die noch keine Lesebrille benötigen, wird i.d.R. eine Kunstlinse zusätzlich zur normalen Augenlinse eingesetzt. Bei älteren Patienten wird häufig der Austausch der Augenlinse gegen eine Kunstlinse der passenden Stärke gewählt.
Neben der Höhe der Fehlsichtigkeit sind auch noch der Durchmesser der Pupille bei Dunkelheit sowie die Dicke der Hornhaut und weitere Parameter von Bedeutung. Diese Parameter werden anlässlich der Erstuntersuchung bestimmt.
Bitte beachten Sie:
Patienten mit chronisch fortschreitenden Augenerkrankungen wie z.B. Grünem Star (Glaukom), gewissen Netzhauterkrankungen oder vor Vollendung des 18.Lebensjahres sind grundsätzlich für phake Linsen nicht geeignet.
Sollte sich Ihr Auge verändern oder die gewünschte Korrektur nicht vollständig erreicht worden sein, so kann z.B. mittels Femto-LASIK oder auch dem Austausch der phaken Linse nachbehandelt werden. Somit ist eine Brillenunabhängigkeit nahezu immer erreichbar.
Mit phaken Linsen kann es vor allem bei Dämmerung und Dunkelheit und damit weit gestellter Pupille zu vermehrter Blendung oder zur Wahrnehmung von Lichthöfen kommen.
Schwere Nebenwirkungen sind zwar nicht wahrscheinlich, können jedoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Da es sich um eine Operation im Inneren des Auges handelt, können in extremen Ausnahmefällen auch schwerwiegende Nebenwirkungen wie Infektion, Pupillenverziehung, grauer Star, Sekundärglaukom und Hornhauttrübungen nicht ausgeschlossen werden können.
Schließlich handelt es sich bei phaken IOLs um Kunstlinsen im Auge, die eine jährliche Nachuntersuchung erforderlich machen, um eventuelle Unverträglichkeiten rechtzeitig erkennen zu können
Bitte beachten Sie:
Da die Operation beider Augen nicht an einem Tag durchgeführt wird, sind Sie durch den hohen Unterschied der Brechkraft zwischen beiden Augen bis zur Operation des zweiten Auges eingeschränkt und dürfen z.B. kein Kraftfahrzeug führen.
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Augenarzt. Er wird sich die Zeit nehmen, Sie zu beraten und zu informieren.